next up previous contents
Next: Parteien Up: Alaska - Fairbanks Previous: Verwaltung

Politik

Das politische Leben von New Fairbanks ist ähnlich turbulent wie das des Mondes, nur mit dem Unterschied, daß ihm von der Weltöffentlichkeit sehr wenig Beachtung geschenkt wird. Das liegt wahrscheinlich daran, daß die Politik der Freistadt bis jetzt praktisch keinerlei Auswirkungen auf die ,,Weltpolitik`` hatte.

Schon alleine aus der Verteilung der Sitze ist eine klare Dominanz der Konzerne ersichtlich. In der Praxis hatte bisher der ,,öffentliche Teil`` des Stadtrates - wenn vom ,,Stadtrat`` die ist, meint man meistens nur den ,,öffentlichen Teil`` - bei den meisten Verwaltungsaufgaben freie Hand, da er sowieso nur für die öffentlichen Distrikte zuständig war. Ein typisches Bild im Stadtrat waren äußerst hitzige Diskussionen zwischen Vertretern der Parteien, bei denen die Abgeordneten der Konzerne gelangweilt zusahen, offensichtlich anderen Aufgaben nachgingen oder gar schliefen und sowieso jeder Entscheidung zustimmten, nur damit die Diskussion endlich ein Ende hatte.

Doch seit den letzten Wahlen vor ca. einem Jahr hat sich das politische Leben dramatisch verändert. Einige Parteien machen gegen die Konzerne, im speziellen jedoch gegen RussGaz, mobil. Hauptstreitpunkte sind vor allem:

Steuern: RussGaz ist nicht nur von der Zahlung befreit, sondern beansprucht noch dazu ca. 10 geben sie an, daß sie Fairbanks erst zu dem gemacht hätten, was es heute ist und sie hätten Anspruch auf die ,,Rückzahlung`` der Ausgaben, die sie damals tätigten. Außerdem hätten sie absoluten Anspruch auf das Gebiet gehabt und diesen zugunsten des heutigen Status aufgegeben.

Die große Zahl an fixen Sitzen im Stadtrat: Auch hier argumentiert RussGaz damit, daß es nur ihrem guten Willen zu verdanken sei, daß New Fairbanks heute nicht mehr ihr absolutes Eigentum ist.

Mittlerweile ist die Situation zu einem politischen Kleinkrieg ausgewachsen. Vernünftige Diskussionen sind im Stadtrat nicht mehr möglich. RussGaz boykottiert allzuoft Abstimmungen und Beschlüsse. Offensichtlich wollen sie den Parteien zeigen, wer in Fairbanks wirklich das Sagen hat. Auch gibt es Gerüchte, daß einige der anderen Konzerne, die Parteien unter der Hand unterstützen, da auch ihnen die Voramachtstellung von RussGaz ein Dorn im Auge ist. Das politische Chaos ist perfekt. Intrigen, gegenseitige Schuldzuweisungen und sogar Morde sind keine Seltenheit mehr. Es gibt auch schon kleine radikale politische Gruppierungen, die auch nicht davor zurückschrecken Sprengstoffanschläge durchzuführen. Offiziell distanzieren sich die Parteien natürlich von solchen Mitteln. Auf die Frage, ob es auch politisch unkorrekt sei, solche Gruppierungen finanziell zu unterstützen, bekommt man meistens keine Antwort.

Die Bevölkerung zeigt sich sehr besorgt aufgrund dieser Situation. Die Angst vor einer Eskalation der politischen Lage ist allgegenwärtig. Sollte RussGaz seine Machtansprüche allzusehr gefährdet sehen und mit Hilfe der russischen Armee militärisch intervenieren, wären die Auswirkungen für New Fairbanks wohl katastrophal.


next up previous contents
Next: Parteien Up: Alaska - Fairbanks Previous: Verwaltung


Sat Sep 18 02:32:12 MEST 1999