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Alaska - Fairbanks
Geschichte
2033 verkauften die USA Alaska an Rußland. Alaskas Ressourcen wurden zur Gänze ausgebeutet, die Ölfelder waren versiegt und auch die Forstwirtschaft ging in den letzten Jahren mit der Rohdung bis an die Grenzen der Belastbarkeit des Landes. Tourismus.
Rußland zeigte zunächst kein sehr großes Interesse an diesem nun offensichtlich nutzlosen Staat. Die russische Regierung tätigte den Kauf eher aus historischen Gründen.
In den folgenden fünf Jahren ging es mit Alaska bergab. Viele Menschen sind schon vor dem Verkauf aus den Städten Alaskas in Staaten der USA oder Kanada ausgewandert. Die Stimmung derer, die geblieben waren schlug bald in Frustration und Hoffnungslosigkeit um. Die größeren Städte verwahrlosten zusehends und wurden von Gewalt regiert. Nur den Menschen in den kleinen Dörfern, die hauptsächlich Selbsversorger waren und nicht von einem großen Wirtschaftssystem abhängig waren, ging es etwas besser.
2036 kam es zu einigen Inuit-Aufständen, die jedoch schnell ein Ende fanden, da die "Rebellen" auf wenig Gegenwehr stießen und ihnen klar wurde, was sie da eigentlich zurückerobern wollten. Einige dieser Inuit-Krieger blieben jedoch in den Städten und unterwarfen dort so manchen Stadtteil ihrer Gewaltherrschaft.
2035 beginnt RussGaz im Norden Alaskas mit einer großflächig angelegten Dorfproduktion, wobei auf ökologische Aspekte keine Rücksicht genommen wurde.
2038 entschloß sich RussGaz in Fairbanks eine Niederlassung zu gründen. In einem Blitzeinsatz von RussGaz-Truppen wurde Fairbanks von den schlimmsten "Gewaltherden" befreit. Der Konzern baute nicht nur Produktions- und Forschungseinrichtungen, sondern investierte auch einiges, um das Stadtbild etwas aufzupolieren.
Durch die Ansiedlung von RussGaz erlebte Fairbanks einen deutlichen Aufschwung. Schließlich mußten die Angestellten und Arbeiter des Konzerns auch unterhalten werden. Bald eröffneten viele Bars und Bordelle, später sogar Hotels.
Die Bevölkerungzahl stieg von nun an stätig. Viele Leute witterten gute Geschäftsmöglichkeiten in der neu aufkeimenden Metropole des Nordens. Auch für Kriminelle hatte Fairbanks, allein schon wegen seiner Abgelegenheit, einiges zu bieten. Schnell errang sich Fairbanks den Ruf, ein hervorragender Ort für, vor allem zwielichtigen, Geschäfte zu sein.
RussGaz unternahm, vielleicht aus fehlendem Interesse, nichts gegen diesen Trend. Sie unterstützten diesen sogar, als sie anderen Konzernen erlaubten, sich auch in Fairbanks niederzulassen. Nach dem Motto: Es kann nie Schaden, potentielle Geschäftspartner in greifbarer Nähe zu haben.
2044 war die Einwohnerzahl Fairbanks´ bereits auf stattliche 850 000 Menschen angestiegen. Da es RussGaz als zu aufwendig empfand eine solch große Stadt zu verwalten, stimmten sie der Gründung eines Stadtrates zu. Im selben Jahr wurde Fairbanks zur Freistadt erklärt. Die russische Regierung erhob keine Einsprüche, da sie die russische Vorherrschaft durch die Dominanz RussGaz´ gesichert glaubten.
Heute leben in Fairbanks fast zwei Millionen Menschen.
Verwaltung
2044 bildete sich unter der Bevölkerung eine Initiative, die eine gewisses Mitspracherecht bei der Stadtverwaltung forderte. Dies kam RussGaz sehr gelegen, da sie den Aufwand sowieso nicht mehr tragen wollten. Gegenüber der Öffentlichkeit zeigte sich der Konzern jedoch zuerst sehr skeptisch, ließ sich jedoch letztendlich zu Gesprächen "überreden". Nach langen Verhandlungen wurde die Gründung eines Stadtrates und Einzelheiten zur Durchführung beschlossen.
Fairbanks ist in ? Distrikte unterteilt, wobei zwischen freien und Konzerndistrikten unterschieden wird. Die freien Distrikte unterliegen der Zuständigkeit des Stadtrates. Die Konzerndistrikte sind konzerneigene Gebiete. Hier hat der Stadtrat keinerlei Kompetenz. In der Regel handelt es sich um schwer bewachte Sperrgebiete, zu denen nur Angehörige des betreffenden Konzernes Zutritt haben.
Der Stadtrat verfügt über 161 Sitze, wobei RussGaz 41 ständige Sitze inne hat. Weiters gibt es 40 Konzernsitze, die nach bestimmten Kriterien (Zahl der Angehörigen, Umsatz, ...) unter den anderen Konzernen aufgeteilt werden. Bei den restlichen 80 Sitzen handelt es sich um sogenannte öffentliche Sitze. Deren Vergabe wird durch öffentliche Wahlen geregelt. RussGaz ist im Besitz eines eingeschränkten Veto-Rechtes.
Weiters wurde bei den Verhandlungen die Aufhebung des Verbotes, "organisierte politische Interessensvertretungen" zu gründen, beschlossen.
Gewählt wird alle zwei Jahre. Wahlberechtigt sind alle russischen Staatsbürger, sowie diejenigen, die sich das aktive Wahlrecht leisten können.
Aufteilung
Die Downtown von Fairbanks wird durch äußerst moderne Architektur dominiert. Hier befinden sich die Bürogebäude der Konzerne aber auch Einkaufszentren, Hotels, Casinos, Edelbordelle, Nachtlokale, Restaurants, usw. Öffentlliche Anlagen wie Parks und Fußgängerzonen lockern das Stadtbild von Downtown auf. Es gibt zwar viele recht hohe Gebäude, doch wurde darauf geachtet, daß keine Straßenschluchten entstehen. Sowohl der Stadtrat als auch die Konzerne legen darauf wert, diesen Teil der Stadt so sauber wie möglich zu halten. Dies bezieht sich hauptsächlich auf die Menschen, die in diesem Stadtteil verkehren. Besucht man Downtown und ist nicht so gekleidet, wie es dort üblich ist, wird man wahrscheinlich sehr bald von einer Polizeistreife aufgegriffen werden und, mit zu Anfang noch freundlichen Worten, dazu aufgefordert werden, seine Aktivitäten in einen der äußeren Distrikte zu verlegen. Aus diesem Grund findet man hier keine Dealer, Straßennutten usw. Und jene Kriminellen, die es sich leisten können, in den Casinos und Bordellen Downtown´s zu verkehren, werden sowieso als zahlungskräftige Kunden eingestuft und genießen hier den Schutz der Behörden.
Downtown wird umschlossen von Distrikten, der von modernen Wohnanlagen gekennzeichnet ist. Hier leben die reichen Bürger von Fairbanks aber auch hochrangige Konzernangestellte. Es gibt eine hervorragende Infrastruktur und auch der Sicherheitsstandard ist sehr hoch. Dafür sorgt nicht nur die Polizei von Fairbanks sondern auch viele private Sicherheitsdienste. Hier befindet sich auch die Universität von New Fairbanks. Um dieses Gebiet führt der University Express-Highway, eine Autobahn, von der böse Zungen behaupten, ihre Hauptaufgabe bestünde darin, eine Pufferzone zwischen den reichen, schönen Bezirken und dem Abschaum zu bilden.
Direkt hinter dieser "Grenze" beginnen die "Armen-Bezirke". Angefangen von jenen Gebieten, in denen die Arbeiter und andere Menschen mit wenig Einkommen leben, bis hin zu den sogenannten "Halden", den Slums von New Fairbanks. Je weiter man sich von der Autobahn entfernt, desto schlechter werden die Verhältnisse. Ausnahme bilden natürlich die Konzerndistrikte. Um die Slums zu besuchen, muß ein Mensch mit gesundem Verstand schon ziemlich gute Gründe haben. Viele Gebäude sind so desolat, daß es lebensgefährlich ist, sie zu betreten. Menschen sieht man auf den Straßen dieser Distrikte eher selten, und wenn, handelt es sich in den meisten Fällen um Drogenabhängige oder Leute, die zumindest so aussehen. Sollte jemand jedoch in die Hände einer der Gangs geraten, sinkt dessen Lebenserwartung rapide gegen minus Unendlich. Für die Banden, die ihre Zeit hauptsächlich damit verbringen, sich gegenseitig niederzumetzeln,
bietet es eine willkommene Abwechslung einmal an "Frischfleisch" zu geraten. Die Innereien ihrer Opfer verkaufen sie dann an den meistbietenden Organhändler. Gerüchten zufolge, sehen manche Leute dort Menschenfleisch auch als willkommene Abwechslung zu ihrer sonstigen Nahrung, die hauptsächlich aus Rattenfleisch und den Abfällen der Zivilisation, die sie in einer der riesigen Mülldeponien finden, besteht. Überaus gefährlich ist es auch, sich einer der Schutzzonen zu nähern, die von den Konzernen um ihre Areale und die dazugehörigen Zufahrtsstraßen errichtet wurden. Diese Gebiete sind vermint und es wird auf jeden geschossen, der versucht, in sie einzudringen. Diese Zonen sind meisten jedoch nicht markiert. Ein zynischer Konzernangestellter soll einmal gesagt haben, das sei der Beitrag des Konzernes zur "Säuberung" dieser Gebiete.
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